Nachgeschaltete Effizienzkontrolle für die abgeschlossene Maßnahme zur Stabilisierung des Landschaftswasserhaushaltes im Gebiet des Loben im Bereich des Gewässerverbandes „Kleine Elster-Pulsnitz“
Nachgeschaltete Effizienzkontrolle für die abgeschlossene Maßnahme zur Stabilisierung des Landschaftswasserhaushaltes im Gebiet des Loben im Bereich des Gewässerverbandes „Kleine Elster-Pulsnitz“
In Auswertung der ersten umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes nach einer Förderrichtlinie des Landes Brandenburg beauftragte der Gewässerverband „Kleine Elster-Pulsnitz“ das Planungsbüro PNS – Planungen in Natur und Siedlung aus Lindenau unter der Federführung von Dr. rer. nat. Dietrich Hanspach mit der Effizienzkontrolle der durchgeführten Maßnahmen. Nachfolgend sind die Ergebnisse kurz zusammengefasst.
Der Loben ist ein großräumiges und quelliges Heidemoorgebiet im Süden des Naturparkes „Niederlausitzer Heidelandschaft“ in der Gemeinde Hohenleipisch, Landkreis Elbe-Elster. Im Ergebnis forstmeliorativer Maßnahmen und der Fernwirkungen des Braunkohlentagebaues kam es besonders in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zur erheblichen Verschlechterung seines Landschaftswasserhaushaltes, so dass sich fallende Grundwasserstände und Minderwasserführungen der Oberflächengewässer und die damit verbundenen Trocknisserscheinungen u. a. in Moorsackungen und im Aussterben wassergebundener Tier- und Pflanzenarten äußerten. Um diesen Prozess aufzuhalten und die Gebietswasserverhältnisse zu stabilisieren, realisierte der Gewässerverband „Kleine Elster-Pulsnitz“ aus Sonnewalde im engen Zusammenwirken mit dem Amt für Forstwirtschaft Doberlug-Kirchhain bzw. der Oberförsterei Elsterwerda einen umfangreichen Komplex umfassender Maßnahmen zur Konsolidierung des Landschaftswasserhaushaltes.
In erster Linie zielten diese Maßnahmen darauf ab, verfügbares Quell- und Niederschlagswasser möglichst langfristig im Gebiet zurückzuhalten. Diese Maßnahmen sind hinsichtlich der Verbesserung des Erhaltungszustandes von Lebensraumtypen dieses FFH-Gebietes von nachhaltigem Einfluss und sichern die Lebensgrundlage der gefährdeten bzw. vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten.
Die Effizienz dieser Maßnahmen wurde durch das Büro Planungen in Natur und Siedlung, Dr. Hanspach, 01945 Lindenau, anhand standardisierter Methoden untersucht, wobei zunächst die hydrologische Situation vor Maßnahmenbeginn (Grund- und Oberflächenwasserverhältisse) untersucht wurde, eine Recherche der beim Landesumweltamt, Außenstelle Elsterwerda vorliegenden Daten von repräsentativen Grundwassermessstellen erfolgte und eine Auswertung sowie kartographische Aufarbeitung der beim Naturpark „Niederlausitzer Heidelandschaft“ und der unteren Naturschutzbehörde vorhandenen flächendeckenden Biotopkartierungen und floristischen wie faunistischen Daten vorgenommen wurde. Zudem wurden die Aussagen bereits vorliegender hydrologischer und naturschutzfachlicher Gutachten berücksichtigt.
Ein weiterer Arbeitsschritt beinhaltete die Darstellung des Ist-Zustand von Grundwasser- und Oberflächenwasser unter Nutzung der aktuellen Daten der Grundwassermessstellen, des Ablesens von installierten Pegeln in Oberflächengewässern (Wasserstandsmonitoring) sowie die Untersuchung der Biotopentwicklung durch aktuelle Kartierung innerhalb der hydrologisch wirksamen Maßnahmenbereiche.
Es wurden repräsentative Vegetationsaufnahmeflächen gewählt, die hinsichtlich ihres Pflanzenbestandes erfasst wurden, wobei die Feuchtezahlen nach Ellenberg zugrunde gelegt wurden, um Änderungen der Vegetationsstruktur in Abhängigkeit von den Landschaftswasserhaushaltsverhältnissen über Langzeiträume verfolgen zu können. Des Weiteren wurde durch vergleichende Betrachtung aktueller Verhältnisse mit Altdaten überprüft, inwieweit die von den Maßnahmen hydrologisch berührten Feuchtbiotope eine Revitalisierung erfahren haben. Dieses Verfahren hat sich auch bei weiteren Langzeit-Moninitoring-Erhebungen bewährt.
Die Untersuchungen im Rahmen dieses Vorhabens haben ergeben, dass nach Umsetzung der Maßnahmen die gestellten Ziele der Planung bereits weitgehend verwirklicht wurden und nur vereinzelt Maßnahmen nachverbesserungsbedürftig sind. So haben sich die Grund- und Oberflächenwasserverhältnisse trotz extremer Trocknis und Niederschlagsarmut im Sommer des Jahres 2006 bereits umfassend stabilisiert. Auch die feuchtegebundenen Biotope erfuhren eine wesentliche Steigerung ihrer Vitalität. Die Gewässerstruktur hat sich in weiten Teilen bzw. in einem Großteil der Fließgewässerabschnitte nachhaltig verbessert, indem durch Ersatz von Stauwehren durch Sohlgleiten, Etablieren zusätzlicher Stützschwellen, Grabenaufweitungen, Uferbepflanzungen und anderer Maßnahmen monotone Fließstrecken eine wesentliche Strukturanreicherung erhielten.
Die Moore erfuhren in weiten Teilen eine umfassende Regeneration, indem vielerorts, welches durch intensives Wachstum von Torfmoos-Arten belegt werden kann, Moorinitiale aktiviert wurden. Weiträumige Feuchtlebensräume, wie die Torfstiche und Klärteiche wurden durch Wassereinstau bzw. Reaktivierung von Altgrabenläufen in weiten Teilen revitalisiert. Insgesamt wird festgestellt, dass die realisierten Maßnahmen zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes aus wirtschaftlicher (Landwirtschaft, Forstwirtschaft) als auch aus naturschutzfachlicher Sicht eine weithin wirksame Stabilisierung und Konsolidierung des Gebietswasserhaushaltes als auch der standörtlichen Verhältnisse eingeleitet haben, die den Interessen dieser Nutzer in wesentlichem Maß entsprechen.